Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Tierarzt-Praxis mit moderner Medizin und mitfühlenden Menschen

Rundum trächtig

Der Countdown läuft

Boxer mit Welpen

 

 

 

 

 

 

 

Wird Ihre Hündin während der Läufigkeit von einem Rüden gedeckt, kann nach etwa drei Wochen per Ultraschall festgestellt werden, ob eine Trächtigkeit vorliegt, oder nicht.

Der erfolgreiche Deckakt erfolgt während der sogenannten "Standhitze". Dies sind wenige Tage während der ca. dreiwöchigen Läufigkeit, an denen sich die Hündin bereitwillig von dem Rüden decken lässt. Meist ist das der Zeitraum vom 11.-13. Tag- aber erfolgreiche Bedeckungen sind auch deutlich vorher und auch sehr spät möglich. Haben Sie Jurassic Parc gesehen? "Das Leben findet immer einen Weg..."

Beim Deckakt kommt es durch die Schwellkörper des Penis dazu, dass die Tiere sich eine Zeit lang (bis zu 30min.) nicht voneinander lösen können. ("Hängen") Das ist ein normaler Vorgang und sollte nicht gestört werden. Eine gewaltsame Trennung der Geschlechtspartner kann zu schweren Verletzungen führen.

In den ersten Wochen der Trächtigkeit, welche durchschnittlich 63 Tage (+/- 7 Tage) andauert, ist der Hündin kaum etwas anzumerken. Erst im letzten Drittel der Trächtigkeit beginnt sie sich deutlich zu verändern:

  • das Körpergewicht nimmt zu
  • der Appetit ist gesteigert
  • der Bauch wird birnenförmig
  • das Gesäuge bildet sich an

Steht die Geburt unmittelbar bevor, ist die wichtigste Maßnahme regelmäßig (2x tgl.) die Körpertemperatur der Hündin zu bestimmen. Ca. 1 Woche vor dem errechneten Wurftermin beträgt diese etwa 38°C. Sinkt die Temperatur nochmals um 1°C, wird die Geburt 12 bis 36 Stunden später erwartet.

Die Hündin wird einen sicheren Ort aufsuchen wollen, wenn es soweit ist. Am besten bieten Sie ihr eine Wurfkiste an. Diese hat den Vorteil, dass die Welpen vor Bodenkälte geschützt werden und Zugluft fernhält. Die Kiste sollte der Hündin schon bekannt sein, damit sie diese auch benutzt. Weich ausgelegt mit Frotteetüchern,die bei Bedarf schnell ausgetauscht werden können, bietet die Kiste ein warmes Nest.

Halten Sie Calicium- Frubiase-Ampullen und eine Glucoselösung oder Traubenzucker für den Notfall bereit. Durch den Milcheinschuss kann es während oder nach der Geburt zu einem akuten Kalzium-Mangel kommen, welcher zu krampfähnlichen Zuständen führen kann. Die Ampulle kann mit einer Spritze oral eingegeben werden.

Die Glucose-Lösung dient der schnellen Energiebereitstellung, falls die Hündin sich während der Geburt übermäßig verausgabt. Sie kann einfach auf die Mundschleimhaut gegeben werden.

 


Ablauf einer normalen Geburt

 

Hilfreich ist hier vor allem Ruhe zu bewahren. Die Hündin sollte nicht durch vorschnelles Eingreifen gestresst werden.

Die Öffnungsphase, in der sich der Gebärmuttermund öffnet, schleimiges Sekret abgesondert wird und schon leichte Wehen stattfinden, dauert ungefähr 6-12 Stunden. Die Hündin verhält sich meist etwas ängstlich, sucht den perfekten Platz, möchte nicht mehr fressen. Manchmal erbricht die Hündin vor der Geburt.

Solange die erste Fruchtblase nicht geplatzt ist (Abgang einer größeren Menge schleimiger oder wässriger Flüssigkeit) können Sie sich entspannt zurücklehnen.

Die eigentliche Austreibungsphase erkennen Sie an den stärker werdenden Wehen. Die Welpen gelangen in den Geburtskanal, in dem auch schon oft die Fruchtblase reißt, oder die Hündin hilft nach, sobald der Welpe geboren wurde. Zeigt die Hündin keinerlei Anzeichen den Welpen aus der Fruchthülle zu befreien, ist menschliche Hilfe notwendig, da sonst der Erstickungstod droht.

Die Nachgeburt, die Plazenta, folgt dem Welpen ungefähr innerhalb von 15 min. Werden Welpen direkt hintereinander geboren, kann es auch sein, dass die zwei Plazenten erst später abgestoßen werden. Wichtig ist darauf zu achten, dass pro Welpe auch eine Nachgeburt ausgeschieden wurde. Passiert das nicht, kann es zu Gebärmutterinfektionen kommen. Das macht sich oft erst 48-72 Stunden später durch einen braunen-grünlichen Ausfluss und schlechtem Allgemeinbefinden der Mutterhündin bemerkbar.

Die Welpen werden durchschnittlich im Abstand von einer halben Stunde geboren. Verkürzt oder verlängert sich der Abstand (5-120min.), ist das noch kein Grund zur Sorge- wenn das Allgemeinbefinden der Hündin in Ordnung ist!

Im Schnitt dauert die Geburt 4-8 Stunden, es kommt auch vor das eine normale Geburt bis zu 24 Stunden dauert.

Sind die Welpen auf der Welt, ist es extrem wichtig, dass sie an die Zitzen gelegt werden. Durch die sogenannte "Kolostralmilch" werden sie in den ersten 24 Stunden mit lebenswichtigen Immunglobulinen versorgt und bieten Schutz für die ersten Wochen vor Infektionen.

 

Weitere Gründe einen Tierarzt aufzusuchen sind:

  • die Hündin ist schon länger als 72 Tage trächtig, ohne Anzeichen einer bevorstehenden Geburt zu zeigen
  • Blutungen während der Trächtigkeit
  • die Körpertemperatur steigt auf über 39°C
  • erfolglose,starke Wehentätigkeit seit über einer halben Stunde
  • Abgang von Fruchtwasser ohne Einsetzen der Bauchpresse
  • grünlicher oder eitrig-riechender Scheidenausfluss vor der Geburt des ersten Welpens
  • Zunehmend schwächer werdende Wehentätigkeit während der Geburt
  • Verschlechterung des Allgemeinbefindens der Hündin