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Tierarzt-Praxis mit moderner Medizin und mitfühlenden Menschen

Möglichkeiten der Tiermedizinfotolia 30350046

und deren finanzielle Grenzen


Ein Thema über das man am liebsten nicht spricht. Man sollte es aber besser tun, um Missverständnissen vorzubeugen.

Die medizinische Betreuung Ihres Tieres hat Grenzen: medizinische und finanzielle. Die Tiermedizin wird zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass inzwischen zwar vieles mehr möglich ist, jedoch parallel die Kosten dafür steigen.

 

Es kommt daher nicht so selten vor, dass nicht jeder Tierbesitzer inzwischen mögliche Behandlungen bezahlen kann oder will. Um ein paar Beispiele zu nennen: Die Chemotherapie wegen einer Tumorerkrankung an einer spezialisierten Klinik kann durchaus einige tausend Euro kosten. Für eine Wirbelsäulenoperation gilt ähnliches. Das hat nichts mit überhöhten Preisen zu tun - es ist lediglich die Konsequenz aus einer immer aufweniger werdenden möglichen medizinischen Betreuung.

 

Wer Privatpatient ist, und damit die Kosten für seine eigenen OPs einsehen kann, weiß, dass da einiges zusammenkommen kann.

 

Im Alltag eines "normalen" Tierarztes geht es natürlich eine Nummer kleiner zu. Trotzdem stellt sich auch hier die Frage, wie, beispielsweise, ein seit mehreren Wochen intensiv hustender Hund behandelt werden sollte.

Zur Behandlung Ihres hustenden Hundes wären grundsätzlich folgende Überlegungen anzustellen (das ist das, was Ihrem Tierarzt bei der Untersuchung Ihres Hundes durch den Kopf geht):

 

Ist der Husten ein Atemwegs- oder ein Herzproblem?

 

Wenn es ein Atemwegsproblem ist:

handelt es sich um eine Lungen-, Bronchial, Luftröhren- oder Rippenfellerkrankung- und hier wiederum, um eine Infektionserkrankung, einen Parasitenbefall, einen eingeatmeten Fremdkörper, eine Thrombose, eine asthmatische Erkrankung, eine instabile Luftföhre, einen Tumor, einen Brusthöhlenerguss, verklebte und nicht mehr belüftete Lungenanteile, eingatmete Futterbestandteile aufgrund einer Abschluckstörung, eine Entzündung durch eine überschießende Immunantwort oder eine Pilzinfektion?


Der Hund ist 13 Jahre alt und hustet schon seit ein paar Wochen- es wird also vermultich keine harmlose Erkältung sein. Der erste Impuls eines gründlich arbeitenden Tierarztes wird also sein, Sie nicht mit ein paar Tabletten nach Hause zu schicken und darauf zu hoffen einen mehr oder weniger zufälligen Volltreffer gelandet zu haben. Und hier gerät der so denkende Tierarzt in ein Dilemma: je mehr er dem Husten auf den Grund gehen will, um so aufwendiger wird es:

  • Röntgenaufnahme
  • Herzultraschall
  • Blutbild
  • Parasitologische Untersuchung auf Lungenwürmer
  • Endoskopie
  • Spülproben aus dem Bereich der oberen Atemwege und deren bakteriologische Untersuchung
  • Computertomographie

 

Um einen Kompromiss zwischen den Wünschen und finanziellen Möglichkeiten des Besitzers und den nötigen Informationen zu finden, um den Hund gezielt behandeln zu können, bieten sich folgende Optionen an:

 

  1. die Fahrrad - Option
  2. die Ford - Option
  3. die Ferrari - Option

 

Die Fahrradoption

  • Allgemeine Untersuchung

Aufgrund der Allgemeinuntersuchung und des Vorberichts geht man davon aus, dass vermutlich kein Herzproblem vorliegt. Der Husten ist nicht plötzich aufgetreten, so dass ein Fremdkörper unwahrscheinlich ist.

der Hund wird aufgrund seiner Haltung vermutlich keine Lungenwürmer haben.

Es handelt sich um einen Zwergpudel und die Luftröhre ist etwas druckempfindlich - was eine instabile Luftröhre als Ursache wahrscheinlich macht...

Das kann so funktionieren und es ist völlig legitim in diesem Stadium einen Behandlungsversuch zu starten.

Vorteil: geringer Aufwand, geringe Kosten

Nachteil: viele "vermutliche" und "wahrscheinliche" Untersuchungsbefunde mit der Möglichkeit ein bestehendes Problem zu verschleppen oder durch die Medikamente zu verschlimmern.

 

 

Die Ford - Option

  • Zusätzliche Röntgenaufnahmen der Lunge

Eine Röntgenuntersuchung erlaubt es in vielen Fällen eine Tumorerkrankung, ein asthmatisches Problem, eine chronische Bronchitis, eine Luftröhrenverengung und einen Brusthöhlenerguss zu erkennen.

Vorteil: deutlich bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeit

Nachteil: höhere Kosten

 

 

Die Ferrari - Option

  • Röntgenaufnahmen der Lunge
  • Blutbild
  • Untersuchung auf Lungenwürmer
  • Herzultraschall

Vorteil: gute Diagnose- und gezielte Behandlungsmöglichkeiten

Nachteil: hohe Kosten

 

Als Tierarzt steht man mit diesen Möglichkeiten immer in einem Spannungsfeld: macht man zu wenig Diagnostik, steht man ziemlich blöd da, wenn Sie sich nach einem uneffektiven Behandlungsversuch bei einem Kollegen eine "zweite Meinung" einholen- macht man in Ihren Augen zu viel, gilt man als zu teuer.

 

Das ist die unschöne Seite des tierärztlichen Berufs: man weiß, was man tun müsste- aber man muss auch die Kosten so niedrig wie möglich halten.


Mir wäre am liebsten, ganz offen darüber sprechen zu können. Es ist völlig legitim zu sagen, dass es eine finanzielle Schmerzgrenze gibt. Dann suchen wir nach entsprechenden Möglichkeiten.

Andersherum ist es genauso: fragen Sie einfach, welche sinnvollen zusätzlichen Möglichkeiten es noch gibt. Ich gebe mir Mühe Sie ohnehin entsprechend aufzuklären- aber ein Feedback Ihrerseits erleichtert meine Entscheidung.

Sie können getrost davon ausgehen, dass ich Ihnen nicht zu überflüssigen Untersuchungen und Behandlungen rate. Wenn Sie das im Einzelfall anders sehen, dann sagen Sie mir das.

Das halte ich für eine gute Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zur Gesunderhaltung Ihres Vierbeiners.