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Tierarzt-Praxis mit moderner Medizin und mitfühlenden Menschen

BorrelioseimpfstoffeZeckenkurve 3804155 XS

Sinn und Unsinn


In Deutschland sind vier verschiedene Borrelioseimpfstoffe erhältlich:

  • Virbagen Canis B (schützt vor Borrelia afzelii und Borrelia garinii)
  • Rivac Borrelia      (schützt vor Borrelia afzelii und Borrelia garinii)
  • Eurican Merilym  (schützt vor Borrelia burgdorferi sensu stricto)
  • Merilym 3      (schützt vor B. burgdorferi sensu stricto, B. garinii und B. afzelii)

Wie oben ersichtlich unterscheiden sich die Impfstoffe durch die Anzahl der Borreliosestämme (also der verschiedenen Borreliosearten) vor denen der Impfstoff schützen soll.
Also- klare Entscheidung: wenn Borrelioseimpfung, dann natürlich mit Merilym 3 – oder?

 


Etwas Hintergrundwissen:


1.  Borreliose gilt unter infektionsmedizinisch spezialisierten Tierärzten als eine beim Hund völlig überschätzte Erkrankung.  
Das liegt wohl daran, dass Hunde zwar häufig von borrelieninfizierten Zecken gebissen werden, jedoch fast nie Krankheitssymptome entwickeln (einzige Rasse, die immer mal wieder genannt wird ist der Berner Sennenhund). Beim Menschen ist die Situation grundsätzlich anders: hier führt der Biß einer borrelieninfizierten Zecke wesentlich häufiger zu einer echten Borreliose mit den bekannten Komplikationen.
Der sogenannte Borreliosetiter gibt keine Auskunft über das Vorhandensein einer Borrelioseerkrankung. Der Titer ist auch bei völlig gesunden Hunden häufig erhöht, ohne dass es zu einer Borrelioseerkrankung kommt. 


2.  Es gibt drei Borreliosestämme (also verschiedene „Borreliosemodelle“) in Mitteleuropa:

  • Borrelia burgdorferi sensu stricto

  • Borrelia afzelii

  • Borrelia garinii

Von diesen gilt Borrelia burgdorferi als der einzige Stamm, der als möglicherweise krankheitsauslösend angesehen wird. Die beiden anderen Stämme kommen wesentlich häufiger vor, gelten jedoch als kaum relevant für die Entwicklung einer Borreliose.


3.  Eine Impfung – egal mit welchem der genannten Impfstoffe-  hat deswegen auch nur eine beschränkte Wirksamkeit. In Einzelfällen kann sie zusätzlich zu einer Zeckenvorbeuge sinnvoll sein. Für die große Mehrzahl der Hunde sollte der Schwerpunkt auf der vorbeugenden Verabreichung eines wirksamen  Zeckenmedikamentes liegen.