Zahnsystem von Heimtieren
Zahnerkrankungen sind bei Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas und Co. sehr häufig.
Bei allen genannten Heimtieren wachsen die Zähne lebenslang nach und werden so ständig „erneuert" ohne auszufallen.
Was auf den ersten Blick als geniale Idee von „Mutter Natur" erscheint (wer hätte das nicht gerne?)
erweist sich bei näherem Hinsehen als sehr „pflegebedürftig".
Im Laufe der Evolution hat sich eine sehr gut funktionierende Einheit von hochspezialisiertem Zahnapparat, exakt dazu passendem Futter und optimal abgestimmter Schädelanatomie entwickelt.
Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas und Co. haben deswegen in der freien Natur kaum Zahnprobleme.
Das ging solange gut, bis der Mensch meinte neue Rassen züchten zu müssen und die Futtermittelindustrie merkte, dass man auch mit Heimtierfutter Geld verdienen kann
Was dabei herauskam, sind Kaninchen mit großen Augen und kleinen Nasen die dadurch leider – gewissermaßen als Kollateralschaden – Zahnfehlstellungen aufweisen, die für alle Beteiligten sehr frustrierend sein können.
Doch damit nicht genug. Die Werbeprofis der Futtermittelindustrie waren sehr erfolgreich darin sogenannte „Buntfutter" (Körnermischungen mit bunten Bestandteilen) zu vermarkten.
Natürlich möchte jeder seinem kleinen Vierbeiner „etwas Gutes tun" und freut sich wenn so ein Futter dankbar angenommen wird.
Es schmeckt ja auch viel besser als schnödes Heu. Aber es macht krank! Unter Umständen richtig krank! ...übrigens auch Joghurtdrops oder ähnliche Junkware.
Die Tiere beißen einmal darauf,schlucken es herunter und sind nach kurzer Zeit satt.
Und – wo ist das Problem?
Sie erinnern sich? Die Zähne wachsen nach. Das heißt: sie müssen ordentlich abgeschliffen werden, sonst wachsen sie wer weiß wohin.
Genau wie in einer Mühle Mehl zwischen zwei Mühlsteinen gemahlen wird, muss das Grünfutter zwischen den Zähnen zermahlen werden. Dabei werden Nährstoffe freigesetzt und die Zähne schleifen sich – wie die Mühlsteine – ab. Ganz einfach!
Also – Hände weg von Buntfuttermischungen.