Wachstum und Fütterung
Ein großwüchsiger Hund vervierzigfacht in einem Jahr sein Geburtsgewicht. Auf unsere Verhältnisse übertragen, müsste jedes einjährige Kleinkind 120 Kilogramm wiegen.
Es ist offensichtlich, dass in diesem Zeitraum mit der Nährstoffversorgung einiges schieflaufen kann.
Erst richtig problematisch wird diese Situation, wenn weitere „Risikofaktoren" wie die genetische Veranlagung dazukommen.
Was die Fütterung anbelangt, so ändert sich interessanterweise im Laufe der Zeit immer wieder einmal die „Lehrmeinung". Momentan gilt:
1. Keine Überfütterung
Achten Sie auf einen nicht zu hohen Fettgehalt im Futter und halten Sie sich nicht sklavisch an die Fütterungsempfehlungen auf den Verpackungen.
Diese Angaben beruhen häufig auf dem Bedarf von in Gruppen gehaltenen Hunden und sind deswegen relativ hoch angesetzt.
Eine zu hohe Energiemenge führt zu einer zu hohen Wachstumsgeschwindigkeit und damit zu vermehrten Gelenksproblemen. Einen groben Anhalt, ob die Richtung stimmt, liefert folgende Tabelle:
Gewicht des ausgewachsenen Hundes des Endgewichts
Empfohlenes Körpergewicht in Prozent
|
6. Woche |
10. Woche |
14. Woche |
18. Woche |
22.-26. Woche |
28. Woche |
13. Monat |
5 kg |
10 |
24 |
38 |
52 |
70 |
80 |
100 |
10 kg |
7 |
19 |
33 |
48 |
65 |
75 |
95 |
20 kg |
6 |
16 |
30 |
45 |
61 |
70 |
95 |
35 kg |
4 |
13 |
27 |
41 |
57 |
65 |
88 |
60 kg |
4 |
11 |
22 |
34 |
50 |
60 |
80 |
(Meyer und Zentek 2010)
Rechenbeispiel:
Ein Retrieverwelpe (Endgewicht 35 kg) sollte mit 14 Wochen 27% des Endgewichts wiegen.
Dies entspricht 9,45 kg
2. Die frühere Empfehlung auch mit dem Eiweißgehalt in der Fütterung vorsichtig zu sein, gilt so nicht mehr.
Eine zu knappe Eiweißversorgung führt zu Wachstumsverzögerung und stärkerer Verfettung des Tieres.
Eine Überversorgung hat andererseits keine nachteiligen Auswirkungen auf die Skelettentwicklung
3. Keine zusätzlichen Mineralstoff- oder Vitamingaben bei Fütterung eines für Junghunde geeigneten Alleinfuttermittels.
4. Bei selbst hergestelltem Futter ist eine Ergänzung mit vitaminisiertem Mineralfutter notwendig