Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Tierarzt-Praxis mit moderner Medizin und mitfühlenden Menschen

fotolia 41355364

Hat diese Katze Zahnschmerzen?

Seit Jahrtausenden leiden Katzen unter chronischen Zahnschmerzen und Mundhöhlenentzündungen. Leider sind die Reaktionen darauf anders als wir das von uns kennen.

Eine Katze mit Zahnschmerzen zeigt ein speziestypisches Verhalten:

  • erhöhtes Schlafbedürfnis oder Aggressivität
  • schnellere Atmung
  • erweiterte Pupillen
  • Depression
  • Appetitlosigkeit bis hin zu "gieriger" Futteraufnahme ("Schlingen" wegen Schmerzen beim Kauen)
  • Unsauberkeit
  • nachlassendes Putzverhalten

Diese Verhaltensweisen sind teilweise nur sehr schwer zu erkennen. Nicht selten hinterlässt die Katze einen vermeintlich ungestörten Eindruck.

Katzen leiden häufig an einer Zahnerkrankung, die unter der Abkürzung FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen) bekannt ist. Veraltete Bezeichnungen dafür sind: "Katzenkaries" und "neck lesions".

Der Verlauf ist immer der Gleiche: die Zahnsubstanz wird an einer oder mehreren Stellen abgebaut und es entstehen teilweise tiefe Löcher, die häufig von Entzündungen des Zahnhalteapparates begleitet werden, und bis zum Abbrechen der Zahnkrone führen können.
Dass es sich hierbei um eine sehr schmerzhafte Erkrankung handelt, steht außer Frage. Jeder, der einmal einen schmerzenden, kariösen Zahn hatte, kann das nachvollziehen.
Das Fatale dabei ist, dass wir unser Schmerzverhalten auf die Katze projizieren und, weil wir nichts oder nur wenig davon wiederfinden, der Meinung sind, die Katze habe keine Schmerzen.
Anlässlich der → jährlichen Vorsorgenuntersuchung fallen diese Probleme auf, und selbst dann ist es oft noch schwierig, den Besitzer zu überzeugen, dass seine Katze chronische Zahnschmerzen hat.

Es gibt in dieser Situation nur eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit: der Zahn oder die Zähne müssen gezogen werden. Zahnplomben sind zwar möglich, gehen jedoch aufgrund des sich unaufhaltsam erweiternden Defekts innerhalb von sechs Monaten wieder verloren.